Prävention und Gesundheitsförderung – Schwerpunkt: 75 Jahre WHO„Health For All – 75 years of improving public health“

Am 7. April, dem Weltgesundheitstag, feiert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit „Health For All – 75 years of improving public health“ ihr langjähriges Bestehen. Zum Jubiläum spricht Dr. Rüdiger Krech, Director Health Promotion, Division of Universal Health Coverage and Healthier Populations, WHO, über Meilensteine der letzten Jahrzehnte, Vorbilder aus anderen Ländern und die zukünftige Rolle von Prävention und Gesundheitsförderung.

Am Weltgesundheitstag blickt die WHO mit „Health For All – 75 years of improving public health“ zurück auf die Erfolge seit dem Gründungsjahr 1948. Was waren die Meilensteine der vergangenen Jahrzehnte?

Wir freuen uns besonders, dass laut einer aktuellen Gallup Umfrage die WHO die respektierteste Internationale Organisation ist und von den meisten Menschen auf der Welt geschätzt wird. In jedem Jahrzehnt gab es Meilensteine, bei denen die WHO mitgewirkt hat, wie beispielsweise: der Aufbau von Public Health-Infrastrukturen in den 50er Jahren; die Ausrottung der Pocken in den 60er, Anfang 70er Jahren; die Umsetzung der Konzepte für gesündere Lebensweisen in den 80er und 90er Jahren; zu sozialen Determinanten und Allgemeinem Zugang zu Gesundheitsleistungen in den 90er und frühen 2000er Jahren.

Aber die normative Arbeit, die oftmals nicht so im Fokus der Aufmerksamkeit steht, trägt besonders zur Gesundheit der Menschen bei: ob Nahrungsmittelsicherheit, Richtlinien zur Ernährung, Arbeitsschutzrichtlinien, Zulassung von Medikamenten in etwa 100 Ländern auf der Welt, Nachtflugverbote, Wasserqualität, Verkehrssicherheit, Emissionsschutzgesetze, Richtlinien für Krankenhaussicherheit, rechtlich bindende Konventionen zur Tabakkontrolle und zu Internationalen Gesundheitsvorschriften bei Ausbruch von Pandemien – all diese nationalen Richtlinien basieren meist auf der Analysearbeit der WHO und ihren Empfehlungen.

Unser Jubiläum sollte aber nicht nur eine Bestandsaufnahme des Erreichten sein – es soll uns auch in die Zukunft blicken lassen: Wie soll die WHO in den nächsten Jahrzehnten oder besser noch in den nächsten fünf Jahren aussehen? Wir leben in einem Jahrzehnt der Krisen, in einer Zeit, die von Unsicherheit und Wandel geprägt ist. Wie können wir helfen, diese Welt resilienter zu machen, um so mit entstehenden Krisen besser umgehen zu können? Die Notwendigkeit einer effizienten und koordinierenden globalen Institution ist so wichtig wie nie zuvor in der Geschichte der WHO!


Wir haben in Deutschland mit ungesundem Lebensstil und dessen Folgen zu kämpfen. Durch die Pandemie hat sich dieses Problem und die gesundheitliche Ungleichheit noch verschärft. An welchen Ländern müsste sich Deutschland orientieren, um Prävention und Gesundheitsförderung wirksamer werden zu lassen – für alle Bevölkerungsgruppen und in allen Lebenswelten?

Zunächst einmal besteht in Deutschland eine große Chancenungleichheit. Es gibt eine wachsende Zahl von Menschen, die sich sehr gesundheitsbewusst ernähren und verhalten.

Deutschland ist gleichzeitig erstaunlicherweise aber auch oftmals das Schlusslicht in Europa, wenn es um gesunde Lebensweisen geht. Das liegt zum einen an einer derzeit schwachen Infrastruktur im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention, die eine koordinierte Public Health-Arbeit in diesen Bereichen erschwert. Zum anderen liegt es an einem laxen Umgang mit rechtlichen und fiskalpolitischen Instrumenten, die Deutschland eigentlich viel besser nutzen könnte.

Der Anstieg an vermeidbaren chronischen Erkrankungen wird die Krise im Gesundheitssystem noch weiter verstärken. Dabei sind 65 Prozent aller Herzkreislauf- und Krebserkrankungen, Diabetes und Erkrankungen der Atemwege vermeidbar. Dazu: Die letzte Anhebung der Tabaksteuer in Deutschland liegt unterhalb des Inflationsniveaus und macht Rauchen im Endeffekt billiger, nicht teurer. Die Tabakkonzerne reiben sich die Hände.

Aufgrund eines extrem hohen pro Kopf Verbrauchs von Zucker, der viel zu billig und überall zu haben ist, wird es in den nächsten Jahren einen weiteren starken Anstieg von krankhaft fettleibigen Menschen in Deutschland geben. Es muss ein radikales Umdenken in Deutschland stattfinden, wenn das deutsche Gesundheitssystem nicht zerbrechen soll.

Andere Länder haben die Lobby der krankmachenden und todbringenden Industrie in der Tat besser im Griff. Von Australien, Neuseeland oder Mexiko kann man einiges lernen.


Was bedeutet das UN-Nachhaltigkeitsziel 3 (Sustainable Development Goal 3, kurz: SDG 3) „Good Health and Well Being“ für Industrienationen wie Deutschland? Welchen Beitrag können Prävention und Gesundheitsförderung zum Erreichen dieses Zieles leisten?

Das Ziel umfasst ja etliche Public Health-Bereiche – vom Recht auf reproduktive Gesundheit über allgemeinen Zugang zu Gesundheitsleistungen bis zu Verbesserungen im Bereich von Umwelt und Gesundheit. Aufgelistet werden aber auch konkrete Aktivitäten, wie diese Ziele erreicht werden sollen. Deutschland ist hier bei vielen Aktivitäten gut aufgestellt. Aber es gibt dennoch dringenden Handlungsbedarf. So kann der Zugang zu Impfstoffen und Arzneimitteln nicht als „Charity“ verstanden werden, sondern muss auf dem Prinzip der Solidarität und auf Basis von epidemiologischen Daten erfolgen, wenn eine weitere Pandemie in diesem Jahrzehnt nicht weitaus schlimmere Folgen haben soll als die derzeitige.

Darüber hinaus wächst die Unsicherheit der Menschen, weil sie die Vielzahl und die Tragweite der derzeitigen Krisen nicht gut einschätzen können. Gesundheitsförderung ist der Prozess, „Menschen zu befähigen, Kontrolle über ihre Gesundheit zu erlangen“. Dazu muss man Menschen befähigen, Informationen gezielter zu bekommen, einzuordnen und für den persönlichen Lebensbereich und den damit verbundenen Verhaltensentscheidungen zu nutzen. Die Gesundheitsförderung hat dazu in den letzten vierzig Jahren hervorragende Instrumente entwickelt, die jetzt breit genutzt werden sollten. „Co-design“, „Befähigungsstrategien“, „Bürgerbeteiligung“, „Gesundheitskompetenz“ und „gesundheitsförderliche Gesamtpolitiken“ sind hier nur einige – zugegebenermaßen etwas sperrige – Begriffe, die die Kernkompetenz der Gesundheitsförderung beschreiben.


Die Stärkung der Lebenswelt-/Settingorientierung, die Förderung der Gesundheitskompetenz sowie die Verankerung von Gesundheit in allen Politikbereichen (Health in All Policies, HiAP) gehören zu den thematischen Schwerpunkten der BVPG 2021-2023. Das sind auch Inhalte, die für das WHO-Ziel #HealthForAll von Bedeutung sind.

Absolut. Die Umsetzung von populationsspezifischen Public Health-Interventionen findet in den Lebensräumen der Menschen statt, also dort wo Menschen leben, arbeiten, spielen, googeln. So sind Schulen, Arbeitsplätze oder Städte, aber auch Regionen oder Inseln Orte, die man gesundheitsfördernd gestalten kann.

Verstehen wir beispielsweise Schulen als Lebensraum, in dem Schülerinnen und Schüler, Eltern, Angestellte und Lehrerkräfte einen Großteil ihres Tages verbringen, wird man den Schulalltag mit den Curricula, dem Schuldesign, den Versorgungsleistungen, den Schulwegen, der Art der Entscheidungsfindung und des Schulmanagements insgesamt in den Blick nehmen und auf ihre Auswirkungen auf die Gesundheit ausrichten.

„Health in all Policies“ ist ein Ansatz, der die möglichen Auswirkungen von politischen Entscheidungen auf die Gesundheit in den Blick nimmt. Dabei werden politische Optionen erarbeitet, die als Entscheidungshilfe dienen. Wir haben gerade bei COVID gesehen, wie stark eine Gesundheitskrise in alle Bereiche unseres Lebens eingreift.

Wir kannten die Zusammenhänge der öffentlichen Gesundheit mit Wirtschaft, Mobilität, Abfallwirtschaft, Finanzen, Bildung, Landwirtschaft oder Sozialem. Aber wie wichtig Entscheidungen in den Bereichen Stadtplanung, Kommunikation, Logistik, Beschaffungswesen, IT Technologien oder im Kulturbereich sind, ist vielen erst jetzt so richtig deutlich geworden. Diese Erfahrungen sollten wir nun nutzen, um Gesellschaften zu schaffen, die unser aller Wohlbefinden fördern. Ich finde, dass dies ein hervorragendes politisches Ziel ist, welches wir alle gemeinsam angehen könnten!


Die Fragen stellte Ulrike Meyer-Funke, Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG).

Lesen Sie dazu auch:

Interview mit BVPG-Präsidentin Dr. Kirsten Kappert-Gonther MdB: „Es muss einfacher werden, einen gesunden Alltag zu leben.“

Interview mit Caroline Costongs, Direktorin von EuroHealthNet (EHN): „We need a systemic change to protect the wellbeing of people and planet.“

Informationen zum Weltgesundheitstag 2023 und zum 75. Jubiläum der WHO finden Sie hier.

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Dr. Rüdiger Krech | Since 2019 Director of the Department of Health Promotion at the World Health Organization (WHO) in Geneva. He heads WHO’s work on risk factors such as tobacco consumption and harmful use of alcohol and is responsible for work on health-promoting settings and programs for more physical activity. In addition to the normative work, his team supports Member States with appropriate health promotion instruments, such as health literacy, empowerment and community engagement, public health legislation and fiscal measures to design well-being societies.

Prävention und Gesundheitsförderung - Erster Bericht des Beirates Pakt ÖGD„Den ÖGD stärken – Prävention und Gesundheitsförderung weiterdenken“

Der Beirat Pakt ÖGD (Beirat zur Beratung zukunftsfähiger Strukturen im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Umsetzung des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst), in dem auch die BVPG vertreten ist, spricht Empfehlungen dazu aus, wie der Öffentliche Gesundheitsdienst langfristig und zukunftsorientiert modernisiert werden kann. Die Stärkung der Rolle des ÖGD ist zudem auch eines der BVPG-Schwerpunktthemen. Nun liegt ein erster Bericht des Beirates Pakt ÖGD vor. Dr. Ute Teichert, Vorsitzende des Beirates Pakt ÖGD, Direktorin der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen und Vorstandsmitglied der BVPG, berichtet über die Ergebnisse und anstehenden Maßnahmen.

Frau Dr. Teichert, der Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst wurde mit einer Förderlaufzeit von sechs Jahren beschlossen. Der zur Umsetzung des Pakts einberufene „Beirat Pakt ÖGD“ hat nun erste Empfehlungen ausgesprochen.

Dies vorweg: Der Beirat Pakt ÖGD besteht aus drei Einzelsachverständigen und weiteren zwölf Sachverständigen, die als Mitglieder berufen wurden. Unter diesen Sachverständigen für Institutionen ist auch die BVPG mit einem Sitz im Beirat vertreten. Der Beirat hat auf seiner konstituierenden Sitzung im April 2021 insgesamt drei Arbeitsgruppen gegründet. Eine davon beschäftigte sich mit dem Thema Personal, Finanzierung und Digitalisierung in der Umsetzung des Paktes für den ÖGD, eine weitere mit den Themen Krisenmanagement, Risikokommunikation und Vernetzung. Die dritte Arbeitsgruppe schließlich befasste sich mit dem Thema Public Health inklusive Forschung und Wissenschaft sowie Medizin und inhaltliche Weiterentwicklung.


Was sind die wesentlichen Inhalte? Welche konkreten Maßnahmen stehen nun an?

Die genannten drei Arbeitsgruppen haben ihre Ergebnisse in einem zehn Kapitel umfassenden Bericht zusammengetragen. Er enthält konkrete Empfehlungen für Bund und Länder, wie der ÖGD-Pakt umgesetzt werden kann und soll. So empfiehlt der Beirat beispielsweise, dass die Stellen, die über den ÖGD-Pakt in den Gesundheitsämtern geschaffen werden, nicht an die Paktlaufzeit geknüpft, sondern unbefristet eingerichtet werden. Empfohlen werden überdies Maßnahmen zur Unterstützung von vulnerablen Bevölkerungsgruppen und eine grundsätzliche Stärkung der Gesundheitsberichterstattung als Grundlage von Gesundheitsplanung.

Außerdem war der Beirat beauftragt, in seinem ersten Bericht den Fokus auf Krisenmanagement zu legen. Hier bedarf es nach den Analysen der Expertinnen und Experten zum Beispiel unter anderem eines umfangreichen Qualifizierungsangebots für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, einer besseren Vernetzung mit den Katastrophenschutzbehörden und praktikabler Leitlinien in puncto Risiko- und Krisenkommunikation.


Die Empfehlungen des Beirates betreffen also in erster Linie das Management von Pandemien und gesundheitlichen Notlagen. Wie können denn Prävention und Gesundheitsförderung – auch und gerade auf kommunaler Ebene – im und durch den ÖGD befördert und gestärkt werden?

Im Pakt für den ÖGD ist keine Stellenkonzentration auf den Bereich der Pandemie vorgesehen. Der ÖGD soll insgesamt gestärkt werden. Das bedeutet, dass Prävention und Gesundheitsförderung natürlich auch analysiert und weitergedacht werden müssen. Die einzelnen Länder – und die Gesundheitsämter – erstellen für die Umsetzung des Pakts Personalaufwuchskonzepte. Dabei müssen die Bereiche Prävention und Gesundheitsförderung mit entsprechender personeller Verstärkung eingeplant werden.

Wichtig ist dabei unter anderem, dass bisherige Hürden für Neueinstellungen abgebaut werden. Das beginnt bei den Stellenausschreibungen. Hier muss künftig noch genauer und differenzierter geschaut werden, welche Berufsqualifikationen für den Bereich der Öffentlichen Gesundheit insgesamt wichtig sind beziehungsweise wie man Fachpersonal für den Öffentlichen Gesundheitsdienst kontinuierlich aus- und weiterbildet.


Dem ersten Beiratsbericht sollen weitere folgen. Welches werden die thematischen Schwerpunkte sein und wie sind die Verantwortlichkeiten aufgeteilt?

Der Expertenbeirat hat auf seiner ersten Sitzung nach Veröffentlichung des Berichts beschlossen, die Struktur der Arbeitsgruppen beizubehalten und zu erweitern. Deren genaue Zusammensetzung ist zurzeit noch in Abstimmung.

Da wir uns aber weiterhin in einer Pandemie befinden, wird der Themenbereich Risiko- und Krisenkommunikation auch in den kommenden Monaten im Fokus stehen. Hierzu wird es außerdem voraussichtlich einen eigenen Bericht mit Analysen und Empfehlungen des Expertenbeirats geben. Neu hinzugekommen ist eine Arbeitsgruppe zum Thema Digitalisierung im ÖGD, einem der Schwerpunkte für 2022. Geplant ist unter anderem, externe Expertinnen und Experten zu diesem Thema anzuhören.

Eine weitere Arbeitsgruppe wird sich mit dem Bereich Multiprofessionalität im ÖGD beschäftigen. Dazu gehören auch die Themen Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie Verbindung des ÖGD mit Wissenschaft und Forschung.

Für etwa Mitte 2022 ist eine zusätzliche neue Arbeitsgruppe geplant, die sich mit dem Thema „länderübergreifende Aufgaben des ÖGD“ beschäftigen wird.


Der zukünftige ÖGD soll bürgernah, multiprofessionell und vernetzt sein. Was muss sich denn in der Aus-, Fort- und Weiterbildung für Mitarbeitende im ÖGD und in der Forschung in Zukunft ändern, damit das erreicht werden kann?

Es geht darum, diese Kompetenzen zu verstärken und auszubauen. Die bereits bestehende Bürgernähe des ÖGD hat sich ja unter anderem während der Corona-Pandemie gezeigt. Die Gesundheitsämter wurden und werden als direkte Ansprechpartner wahrgenommen und genutzt. Außerdem gibt es die aufsuchenden Hilfen, etwa für behinderte und psychisch kranke Menschen sowie den kinder- und jugendpsychologischen Dienst. Auch die Sprechstunden für andere Bereiche werden intensiv genutzt.

Die ganze Bandbreite der vom ÖGD „beackerten“ Themen und Inhalte lässt sich auch am Veranstaltungsportfolio der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen ablesen, die Aus-, Fort- und Weiterbildungen für alle Berufsgruppen des ÖGD anbietet. Dazu gehören auch Trinkwasserkontrollen, Krankenhausbegehungen und vieles mehr. Dieses Spektrum umfasst explizit auch Prävention und Gesundheitsförderung. So bildet die Akademie beispielsweise kommunale Gesundheitsmoderatorinnen und -moderatoren aus.

Um darüber hinaus die Digitalisierung im ÖGD voranzubringen, hat die Akademie außerdem das Projekt „Digitale Tools im ÖGD“ eingerichtet, das vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert wird. Im Rahmen dieses Projekts werden digitale Lösungen durch ein strukturierteres und standardisiertes Prüfverfahren bewertet. Es geht darum, festzustellen, welche dieser Tools für den Einsatz im Öffentlichen Gesundheitsdienst geeignet sind. Eine entsprechende Auswahl wird dann beispielsweise den Gesundheitsämtern als Orientierungshilfe bei der Auswahl von digitalen Lösungen zur Verfügung gestellt.


Die Fragen stellten Dr. Beate Grossmann und Ulrike Meyer-Funke, Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V.

Lesen Sie dazu auch:

Weitere Informationen zur BVPG-Statuskonferenz „Die Bedeutung des ÖGD für die kommunale Prävention und Gesundheitsförderung“ erhalten Sie hier.

Interview mit Dr. Katharina Böhm, Geschäftsführerin der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAGE) und Mitherausgeberin des ersten Standardwerks zum Thema Health in All Policies (HiAP) in Deutschland.

Interview zum Thema „Geschlechtersensible Prävention und Gesundheitsförderungmit Prof. Dr. Sabine Oertelt-Prigione, Universität Bielefeld und Radboud Universität in Nijmegen (NL).

Mehr zu Prävention und Gesundheitsförderung in den Lebenswelten erfahren Sie hier.

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Dr. med. Ute Teichert | MPH; Direktorin der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf; Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (BVÖGD); Vorsitzende des von Bund und Ländern eingesetzten Beirats zur Beratung zukunftsfähiger Strukturen im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Umsetzung des Pakts für den ÖGD; Kommissionsmitglied im von der Bundesregierung und dem Deutschen Bundestag berufenen Sachverständigenausschuss nach § 5 Absatz 9 Infektionsschutzgesetz. Arbeitsschwerpunkte: Öffentliches Gesundheitswesen, Pakt für den ÖGD, Bevölkerungsmedizin und Krisenmanagement, Public Health-Forschung.

Die Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen mit Sitz in Düsseldorf ist eine öffentlich-rechtliche Bildungsinstitution, die von den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen finanziert wird. Sie wurde 1971 als bundesweit einzige länderübergreifende Einrichtung zur Aus-, Fort- und Weiterbildung aller Beschäftigten im Öffentlichen Gesundheitsdienst gegründet. Ferner gehört die angewandte Forschung im Bereich des Öffentlichen Gesundheitswesens zu ihren Aufgaben.

Prävention und Gesundheitsförderung - 70 Jahre IUHPE“Strengthening health promotion systems worldwide is our effort”

The International Union for Health Promotion and Education (IUHPE) is a global professional non-governmental organization dedicated to health promotion around the world. The association of individuals and institutions is committed to improving the health and wellbeing of the people through education, community action and the development of healthy public policy. The Federal Association for Prevention and Health Promotion e.V. (BVPG) has been a member of the IUHPE for many years. 2021 is a jubilee for the IUHPE: The celebration of its 70th anniversary. In our interview Dr. Liane Comeau, Executive Director at the IUHPE, talks about the greatest challenges, the upcoming world conference and the just published strategic plan 2021-2026.

Ms. Comeau, congratulations – the IUHPE celebrates 70 years of advancing global health promotion this year. How do you manage to keep an organization fresh and alive for so long in turbulent times?

Thank you! It is indeed a significant milestone for our organization. My impression, as a member from 2016 to 2018 and as Executive Director since 2018, is that the global community that mobilizes around this organization is very passionate about health promotion. One manifestation of this is that many people remain engaged for a long time and in various functions (as members, Executive Board members, Global Working Group members, etc.). This helps provide continuity, and our core mission remains relevant even after all this time – to foster equity in health and well-being.

There have also been organizational changes, for example the opening of the IUHPE International Secretariat at the School of Public Health of the Université de Montréal in 2017, which was an opportunity to expand our network of members and partners and to engage in new fruitful collaborations; the development of a presence on social media; the increased use of online tools to carry out our business.


How did you react to the pandemic?

Of course, the last year and a half has shown that we can also adapt to changing times and changing priorities. It quickly became evident to us that the COVID-19 pandemic shines a light on a broad range of health inequity issues. It was important to respond by showing that health promotion, as a field, could contribute solutions.

We put out a call for papers to our journal, Global Health Promotion, along with Health Promotion international, and the response was beyond our expectations. This resulted in two double issues of our journal and there are more articles to come. We also engaged in a project with partners in African and Indian communities, demonstrating how health promotion approaches and principles such as community engagement, capacity building, risk communication and basic preventive behaviours, are relevant and valuable in the context of a health crisis.


Every three years, the IUHPE World Conferences take place. Tell us more about it.

Our World Conferences are an opportunity to approach a timely theme from a health promotion perspective. In the lead up to the 23rd IUHPE World Conference on Health Promotion in Aotearoa New Zealand, during the conference, and ever since the conference, the organization has been more explicit in highlighting the role of health promotion to address what is perhaps the most important determinant of health – the state of our planet’s health. For example, the IUHPE Global Working Group on Waoira Planetary Health was created this year and we engaged with a project on grassroots efforts fostering health and planetary health. Both initiatives are led by members of our Executive Board members.

The upcoming conference next May aims to challenge current ways of thinking about policies for health, well-being and equity, for example by highlighting the opportunities presented by disruptions such as health crises.


The IUHPE is named as a Catalyst for Transformative Health Promotion Action. When you look back: What have been the greatest challenges so far, but also the greatest successes?

Addressing determinants of health in ways that have a real impact on equity is a challenge, as it calls for a systemic response that requires important commitments at various levels and across sectors. We have identified requirement for strong health promotion systems that provides a framework for this and we developing technical tools to support systemic action. As one of the requirements is a qualified work force, this framework also builds on previous successes of the organization, for example the IUHPE Global Accreditation System.

Running an accreditation system that highlights the value of the core competencies for health promotion and advocates for the recognition of these competencies is unique to our organization and we are investing time and resources to grow this system by registering qualified practitioners globally and through partners running National Accreditaton Organisations, accrediting courses of study with a health promotion focus, and offering activities – conferences, webinars, training and opportunities to engage – which promote the development of health promotion competencies. This, I feel, is an initiative that directly contributes to the development of health promotion globally.


For global active organizations, it is not always so easy to focus on regional issues or to be noticed and effective at a regional level. How do you master this task?

Regional committees are put in place and members within these regions of the world, for example North America, South West Pacific, and Africa elect a representative to IUHPE’s Executive Board who will represent their interest. There is much flexibility in the way these regional structures operate but developing work plans that align with the organization’s strategic directions while addressing local priorities can help provide coherence to the organization’s efforts.


Lately the IUHPE´s Strategic Plan 2021-2026 was developed in consultation with the IUHPE Executive Board and National Members. What´s the main content?

Our core mission has not changed in 70 years, however the challenge is to articulate it in relation to current priorities and issues in health, and to operationalize our plan for maximum impact. The current strategic plan features actions that are timely, well-defined and achievable within the proposed time frames as well as operational measure that support these actions. The most significant difference from our previous plan, however, is that the 2021-2026 strategic plan places a systems approach to health promotion as its central theme and overarching framework. This means that efforts go towards strengthening health promotion systems, which we believe is key to ensuring health and well-being sustainably and for all.

Of course, implementing plans and carrying out our mission over the years would not be possible without our global community of health promoters: our members. They operate at all levels (in individual roles as students, practitioners, researchers, active retirees; as regional, academic and national institutions) and all over the world. Our members support us, engage with us through activities such as conferences and working groups and are welcome to join us at any time. We are looking forward to gathering in Montreal in May 2022 at the upcoming IHUPE World Conference and hope you will join us, in person or online!


The questions are asked by Dr. Beate Grossmann, Managing Director of the Federal Association for Prevention and Health Promotion e.V., Germany (Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG).

Lesen Sie dazu auch:

Interview mit Dr. Katharina Böhm, Geschäftsführerin der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAGE) und Mitherausgeberin des ersten Standardwerks zum Thema Health in All Policies (HiAP) in Deutschland: „Die Umsetzung von Health in All Policies erfordert die Beteiligung ALLER!“

Mehr zu Prävention und Gesundheitsförderung in den Lebenswelten erfahren Sie hier.

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Dr. Liane Comeau | is, since April 2018, the Executive Director of the International Union for Health Promotion and Health Education (IUHPE). She has worked in a pan-Canadian NGO, Invest in Kids, as Director of Research and Evaluation, and as Specialized Scientific Advisor at the “Institut national de santé publique du Québec” (INSPQ), focusing on health promotion initiatives targeting children, adolescents and families. Liane Comeau holds a doctorate in developmental psychology from McGill University. She has published scientific papers on various topics and co-authored several reports on policy-relevant topics while at the INSPQ.

The International Union for Health Promotion and Education (IUHPE) is a global professional non-governmental organization dedicated to health promotion around the world. For 70 years, the IUHPE has operated as an independent, global and professional network of people and institutions committed to improving the health and wellbeing of the people through education, community action and the development of healthy public policy. The IUHPE supports actions that empower people to control their own health and that promote healthy societies.